Mission Innovation Austria 2025 – Wo Daten zur Energiewende beitragen

Oktober 10, 2025

Von 7.–9. Oktober 2025 war das forumKLOSTER in Gleisdorf zentraler Treffpunkt der österreichischen Energiewende-Community.

Die akaryon GmbH mit dem ESG-Cockpit war mit Werner Hingerl und Mitch van der Linde vor Ort vertreten – sowohl bei der TechExpo als auch im Panel „Digitalisierung und Interoperabilität in integrierten Energiesystemen“ am Donnerstagvormittag. Viele kamen vorbei, um sich auszutauschen!

Die Mission Innovation Austria Week (MIA 2025) stand unter dem Motto „Jahrestreffen für die Energiewende in und aus den Regionen“ und wurde vom BMIMI, dem Klima- und Energiefonds, AEE INTEC und EnergieZukunft WEIZplus getragen. Über 170 Teilnehmende aus Forschung, Politik, Wirtschaft und Kommunen diskutierten, wie Österreich den Weg zu 100 % erneuerbarer Energie bis 2030 und Klimaneutralität bis 2040 gestalten kann.

Bild 1: Forum Kloster / Publikum

Während der ersten Tage prägten politische Eröffnungen und wissenschaftliche Beiträge das Programm, am Donnerstag folgte die Paneldiskussion „Digitalisierung und Interoperabilität in regionalen Energiesystemen“, an der akaryon mit dem ESG-Cockpit maßgeblich mitwirkte. Im Mittelpunkt standen Fragen zur Nutzung von Energiedaten, zur Standardisierung und zur praktischen Umsetzung bei KMU und Kommunen.

Reallabore als Herzstück der Energiewende
Zentrales Thema waren die österreichischen „100 % Erneuerbare-Energie-Reallabore“ – Versuchsräume für integrierte Lösungen, in denen Technologien und Governance-Modelle im echten Betrieb getestet werden.

Das Reallabor ENSET (etwa „Energie-System-Transformation Steiermark“) hat dabei eine besondere Rolle: Es zielt auf 100 Energiegemeinschaften, 1.000 Gebäudesanierungen, 200 Plusenergie-Betriebe und 100 Millionen fossilfreie Kilometer – unterstützt durch digitale Datenflüsse für Planung und Sektorkopplung.

Bild 2: ENSET Präsentation

Gerade hier setzt akaryon an:
Diese Daten sind nicht nur technisch relevant, sondern auch Basis für THG-Bilanzen und ESRS-Berichte.
Das ESG-Cockpit verbindet Energie-, Umwelt- und Betriebsdaten zu prüffähigen Nachhaltigkeitskennzahlen. So wird aus Messung Wirkung – vom Smart-Meter-Signal bis zum Nachweis gegenüber Förderstellen, Investoren oder Banken.

„Einmal erfassen – vielfach nutzen“
In seinem Impulsstatement brachte Werner Hingerl (akaryon) den Kernpunkt auf den Punkt:

„Die Energiewende erzeugt Daten – die Nachhaltigkeitsberichterstattung verlangt deren Nutzung. Unser Ansatz heißt ‚Single Input → Multi Output‘: Daten einmal erfassen, mehrfach verwenden.“

Ob Stromverbrauch, Fuhrpark-Telemetrie oder Wärmedaten – viele Unternehmen haben die Informationen bereits, aber in unterschiedlichen Systemen und Formaten. Durch automatisierte Schnittstellen (API, CSV, Smart Meter) führt das ESG-Cockpit diese Quellen zusammen und verknüpft sie mit CO₂-Faktoren und ESRS-Indikatoren. Das Ergebnis sind transparente, valide Datenflüsse – Grundlage für Audits, Förderungen und Berichte.

Bild 3: Werner Hingerl bei Paneldiskussion

Praxisnaher Brückenschlag
Die Paneldiskussion machte deutlich: Interoperabilität ist nicht nur eine technische Frage, sondern eine Governance-Aufgabe.
Drei Botschaften zogen sich durch die Debatte:

  1. Energie- und Nachhaltigkeitsdaten sind zwei Seiten derselben Medaille. Wer Energieflüsse versteht, kennt bereits den größten Teil seiner THG-Bilanz.
  2. Automatisierung macht Nachhaltigkeitsberichte überhaupt erst leistbar – besonders für KMU und Gemeinden.
  3. Validierte Daten schaffen Vertrauen – bei Förderstellen, Banken und Investoren. Ohne digitale Nachvollziehbarkeit fehlt die Grundlage für Finanzierung und strategische Entscheidungen.

Ein konkretes Beispiel zeigte Hingerl am Podium: Ein regionaler Betrieb, der seine Energiedaten automatisiert importiert, reduziert den Aufwand für Reporting von drei Tagen Excel-Arbeit auf einen Knopfdruck – bei gleichzeitig höherer Datenqualität.

Sichtbarkeit und Vernetzung
akaryon war mit einem eigenen Tech-Expo-Stand vor Ort und führte Gespräche mit Vertreter:innen von WEIZplus, Joanneum Research, FH Oberösterreich, ÖGUT, verschiedenen Reallaboren, Städten und diversen Wohnbauträger. Besonders im Kontext kommunaler Gebäudebestände und Energie-Gemeinschaften zeigten sich mehrere Anknüpfungspunkte für Pilotprojekte – von automatisierten Energiedaten-Pipelines bis zu ESRS-Mapping und Förderlogiken.

Bild 4: akaryon-Stand auf der Tech Expo

Der direkte Lead-Output ist naturgemäß begrenzt – die MIA ist keine klassische Vertriebskonferenz. Ihr Wert liegt in der strategischen Vernetzung von Forschung, Politik und Technologie. Für akaryon bedeutet das: Positionierung als verlässlicher Daten- und Governance-Partner für integrierte Energiesysteme und Nachhaltigkeitsberichte.

Warum Veranstaltungen wie die MIA wichtig sind
Veranstaltungen wie die MIA 2025 zeigen, dass Energiewende und Nachhaltigkeitsberichterstattung nicht mehr getrennt gedacht werden können.
Sie bieten eine Plattform, um Forschung, Technologie und Praxis zusammenzubringen – und um neue Partnerschaften zwischen öffentlichen Einrichtungen, Unternehmen und Software-Anbietern anzustoßen.

Der Nutzen liegt nicht nur in der Sichtbarkeit, sondern im gemeinsamen Lernen aus Reallaboren: Wie lassen sich regionale Energiedaten standardisiert nutzen? Welche Datenstrukturen braucht es für Prüfbarkeit und Förderfähigkeit? Und wie gelingt es, aus Forschungsergebnissen skalierbare Anwendungen für Gemeinden und KMU zu machen?

Bild 5: Gruppenfoto der Speaker

Daten als Rückgrat der regionalen Transformation. Damit wird der Gedanke der MIA konkret weitergeführt: Energie- und Nachhaltigkeitsdaten als gemeinsame Sprache für die Transformation von Regionen und Unternehmen.

Die MIA 2025 hat gezeigt, dass die Energiewende nicht an Technologie, sondern an Datenintegration entscheidet.
Interoperabilität ist kein Buzzword, sondern die Bedingung dafür, dass Daten nicht im Silo bleiben, sondern steuerungsfähig werden.
Mit dem ESG-Cockpit trägt akaryon dazu bei, diese Brücke zwischen Technik, Governance und Praxis zu bauen – für eine nachhaltige, digital vernetzte Energiewende aus den Regionen.

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